Frühmittelalter

866/877: Eine vom Dom abhängige, dem hl. Pantaleon geweihte, bescheidene Kirche mit Armenhospital ist in der "Guntharschen Güterumschreibung" genannt.

955-964: Gründung einer Benediktinerabtei an St. Pantaleon durch Erzbischof Bruno von Köln (953-965), der die Pantaleon-Reliquien stiftet

19.10.965: Erzbischof Bruno wird auf Wunsch Kaiser Ottos I. in der alten Pantaleonskirche beigesetzt.

966-980: Neubau von Kirche und Kloster. Am 24.10.980 Chorweihe durch Erzbischof Warin. Die erste Kirche ist ein einschiffiger Saalbau mit flacher Decke, quadratischen Annexräumen mit Apsiden und flachem Chorschluss mit Apsidiole; zweifach gestufte, traufhohe Außenblenden; unter dem Chor Stollenkrypta mit Stiftergrab. Westwerk karolingischen Typs (wie bei der Benediktinerkirche von Corvey, 873-885) mit kryptenartig gewölbtem Erdgeschoss. Vor dem Westwerk ein kleiner oktogonaler Zentralbau.

984-1000: Stiftung der Albanus-Reliquien, später Albinus-Reliquien genannt, und Erweiterung der Kirche durch Kaiserin Theophanu: Verlängerung des einschiffigen Langhauses nach Westen. Anbau einer gestelzten Ostapsis, Erweiterung der Krypta zur Ringkrypta ( die erhaltenen Scheitelnische mit 5-teiligem Muschelgewölbe aus staufischer Zeit ). Neues- zum großen Teil erhaltenes, zentralisierend angelegtes Westwerk (vgl. das Westwerk der Damenstiftskirche in Essen: heute "Essener Münster"). Vierkantiger Mittelturm mit drei kreuzförmig angeordneten Seitenflügeln und Flankentürmen in den Winkeln. Innenteilung durch Emporen um einen offnen Mittelraum. Farbwechsel mit rotem Sandstein an den Emporenbögen, Wandgliederung durch Muldennischen. Außengliederung durch Rotsandstein-Pilaster vor Lisenen und Rundbogenfriese in farbigem Wechsel von Tuff und römischen Ziegeln. Der Westflügel ursprünglich doppelt so lang wie heute. Er besaß ein monumentrales Skulpturenprogramm an der westlichen Frontseite: thronender Christus flankiert von den heiligen Albinus und Pantaleon im Obergeschoss und Engeln darunter (Fragmente im Lapidarium auf der Westempore). Teile des nördlich der Kirche gelegenen Kreuzgangs sind erhalten: Arkaden auf der gedrungenen Kalksteinsäule mit Pilzkapiteln über einer Brüstungsmauer.

991: Tod der Kaiserin Theophanu und Beisetzung im Westwerk der Klosterkirche in Gegenwart Kaiser Ottos III.

1002: Aufbahrung Kaiser Ottos III. in St. Pantaleon vor seiner Beisetzung in Aachen